Bequia
21. Feb. 2016
Um 10,30 Uhr lichten wir die Anker und kurz nach der Buchtausfahrt werden die Segel gesetzt. Gerefft und hart am Wind segeln wir an der Insel Caunoun an der Stb- Seite liegend vorbei. Wollten eigentlich nach Mustique aber der Wind kam genau aus dieser Richtung. Über Funk sprechen wir mit der Scorpio und einigen uns auf Bequia weiter zu segeln, dort wollen wir in die Friendship Bay. Bei den kleinen Inseln vor Bequia lässt der Wind nach, starten den Motor und bergen die Segeln.Vor den vorgelagerderten Inseln zur Buchteinfahrt wird der Gezeitenstrom so stark, dass wir nur mehr mit 1,5 Kn laut Loge fahren. Wieder Kursänderung mit dem Kursziel die Admiral Bay auf der NE- lichen Seite von Bequia.Ein aufgelaufenes Schiff am E-lichen Cap von Bequia!!!!
Nach 28 Sm und um 17,30 Uhr ankern wir in der Admiral Bay auch die Scorpio ankert kurz darauf neben uns. Am nächsten Tag kommt Starkwind auf und wir müssen mehr Kette legen, aber die Anker von der Mary Ann und der Scorpio halten.
Am nächsten Tag steht einkaufen am Programm, seit Union Island gab es keine Einkaufmöglichkeiten. Gleichzeitig sehen wir den Ort Port Elizabeth an. Es gibt nur eine Hauptstrasse wo sich auf einer Seite die Geschäfte befinden und gegenüberen werden Obst, Gemüse und verschiedene von Souvenir verkauft und überall kommt laute Karibische Klänge aus den Musikboxen.
Im Ort befindet sich eine Katholische Kirche erbaut im Jahre 1829.
Am späten Nachmittag treffen sich einige Segler aus Deutschland, Holland und Österreich zum Grillen am Strand.Jeder bringt was zum Essen und Trinken mit und so entsteht ein großes Buffet. Auf den Grillern wird selbst gefangener Fisch, Gemüse und Grillfleisch gebraten.
Auch die Kinder haben ihren Spaß mit schwimmen und im Sand zu spielen.Beim Essen geniessen wir den Karibischen Sonnenuntergang, es ist schon dunkel als wir zum Heimweg zu den SY aufbrechen.
Norbert und ich machen uns auf den Weg zum Dingisteg, aber wir sehen unser Dingi nicht!!! Hat es jemand versehendlich losgebunden oder wurde es sogar gestohlen??? Norbert beginnt schon zu fluchen, da höhre ich ein Geräusch, was von unterhalb vom Steg kommt. Norbert leuchtet mit der Taschenlampe unter dem Steg und tatsächlich unser Dingi ist unter dem Steg. Wie bekommen wir es hier wieder raus, wir brauchen Hilfe. Gehe zurück zum Grillplatz und Franz kommt mit mir zum Steg. Norbert hat inzwischen allein das Dingi unter dem Steg herausgezogen. Es ist fast voll mit Wasser, ein Padel ist gebrochen und der Motor ist komplett zerkratzt vom Scheuern an den Stegbrettern. Motor abschrauben, damit wir das Boot umdrehen können und das Wasser entleeren. Als der Motor wieder am Dingi ist versucht Norbert ihn zu starten, aber der gibt keinen Laut von sich. Jetzt heißt es zum Schiff zurückrudern, mit einem ganzen und einem halben Padel. Das nennt man Abendsport!!!! Ein Dingi, das gerade ablegt, nimmt unsere Leine und schleppt uns zur Mary Ann. Norbert hebt die Abdeckung vom Motar ab, sprüht Kontaktspray drauf und füllt Benzin ein. Nach drei Startversuche läuft unser Dingimotor wieder, müssen ja morgen mit Haso raus zum Gassi gehen. Wie konnte es unter den Steg kommen?? Am Abend setzte eine ganz starke Brandung ein und die hat unser Dingi unter den Steg gespült. Norbert meint nur, so wie unser Motor aussieht, wird er sicher nicht gestohlen.
Bequia der Name stammt nach von den Cariben und bedeutet Insel der Wolken. Sie hat eine Größe von 18 qkm und auf ihr leben 5 000 Einwohner. So wie auf den meisten Inseln der Karibik lebten zuerst die Arawak und später die Karibikindianer. Zwischen den 16. Jhd. und 18. Jhd. wechselten die Spanier, Holländer, Engländer und Franzosen den Besitzanspruch der Insel. 1675 sank das holländische Sklavenschiff Palmira vor der E-Küste Bequia. Die Sklaven die sich auf die Insel retten konnten, versteckten sich bei den Karibienstämmen, vermischten sich mit diesen zu den genannten Black Caribis. 1719 bis 1763 wurden Limonen und Zuckerrohr auf der Insel angebaut, 1776 unter englischen Besitz baute man großteils Baumwolle an.
Die Insel bekam 1969 Strom, 1970 Telefon und 1993 wurde der Flughafen eröffnet, bis dazumal kam man nur mit dem Schiff auf die Insel.Fischfang und Bootsbau zählen zu den Haupteinnahmequellen. Der Fischfang wird nach Martinique verkauft, wo er nach Frankreich exportiert wird.
27.Feb.
Anna und ich machen eine Wanderung in die Friendship Bay. Schon am frühen Vormittag maschieren wir die Anhöhe von der Admiral Bay hinauf, vorbei an schönen Häusern mit schönen Vorgärten.
Nach einer guten halben Stunde kommen wir oben auf der Anhöhe an, wo man einen schönen Ausblick in die Friendship Bay hat.
Aus Schottland kammen William Thomas Wallac mit seinem Sohn auf die Insel und führten den Walfang ein. 1870 baute er seine erste Walfangstation vor der Friendship Bay auf der kleinen Insel Petit Nevis. Die Bewohner ernährten sich hauptsächlich vom Walfleisch, das Fett wurde zu Öl verkocht und auch für Lampen verwendet. Heute dürfen die Fischer pro Jahr noch 2 Wale fangen, wie in den Roman Der alte Mann und das Meer.
Einige Boote die hier gebaut wurden sind das Walfangboot - Ivon Duke. 1939 der größte Schoner Cloria- Colita mit 165 fuß, das Schiff war so schwer, dass es über zwei Wochen dauerte bis mit Hilfe aller Bewohner sie ins Wasser befördern konnten. Auch der Segler Friendship Rose einst ein Fährschiff, befördert heute Touristen zu den Cays, wurde hier gebaut.
Nach einem Spaziergang am Strand geht es wieder zurück in die Admiral Bay. Nach einen solchen Trip gönnen wir uns im Chingerbread eine wahre Kalorienbombe.
28. Feb.
Bevor es weiter nach St. Vincent geht wird nochmal die ganze Wäsche gewaschen. über Funk fordern wir den Waschdienst an, die kommen holen unseren Wäschesack ab und am Nachmittag soll sie sauber wieder an Bord gebracht werden. Die Wäsche bekomme ich fast gleich verschmutzt zurück!!!!! Von Anna erfahre ich, dass nur mit kaltem Wasser gewachen wird, so wie in Brasilien, wie soll da die Wäsche sauber werden?????? Meine Geschiertücher kommen nach dem Trocknen gleich wieder in den Wäschekorb!!!!!
1. März
Um 12 Uhr starten wir die Maschine lichten den Anker und nehmen Kurs auf St. Vincent. Werden alles unter Motor fahren, da der Wind aus der Richtung bläst wo unser Ziel liegt. Die Schleppleine wird ausgelegt, auf halber Strecke fangen wir einen Barrakuda. Setzen ihn wieder zurück ins Wasser, hier soltte man keinen Barrakuda essen.