Komme nicht alleine zurück nach Martinique

4./5. Septemper
Nach fast zwei Monaten Aufenthalt in Österreich geht es wieder zurück auf Martinique. Aber Roswitha kommt nicht alleine hier in Fort de France an. Im Frachtraum des Fliegers, in einer Box, fliegt die 6 Monate alte Hündin Maya mit. Haben in Paris fast 5 Stunden Zwischenstopp bis zum 8 stündigen Weiterflug nach Martinique, so hatt Maya weniger Stress.
 
 
Am Flughafen Charles de Gaulle treffen mit Wolfgang von der SY Saphira, der ebenfalls 2 Monate in Österreich war. Um 17 Uhr erfolgt der Start des Airbus von Airway France nach Fort de France. Hier am Flughafen warten Norbert und Erwin auf unsere Ankunft. Roswitha bekommt von Norbert eine karibische Blume (Gingerblüte), die Begrüßung mit Maya fällt etwas schüchtern aus. Alles ist neu für sie, die neue Umgebung und das karibische Klima. Am Morgen bei der Abfahrt von Bruck an der Mur hatte es 7° und hier um 21 Uhr fast 30°. Hundebox wird zerlegt und im Mietauto verstaut. Maya sitzt bei Roswitha im Fußraum des Beifahrersitzes, so geht es in die Marina Le Marin. Zu Fuß zum Dock 9 auf die Mary Ann. Maya ist etwas ängstlich und weicht nicht von Roswithas Seite. An beiden Seiten das Wasser mit den Booten, die unbekannten Geräusche von den Festmacherleinen und das Plätschern vom Wasser. Norbert hat eigens für Maya eine Passerella aus Holz angefertigt, aber über diese geht sie (noch) nicht. Norbert hebt die ängstliche Maya auf`s Boot rüber. Beim Niedergang muss Roswitha als Erster hinunter und Maya folgt ihr gleich nach. Jetzt wird alles mit der Nase beschnuppert und schaut immer nach ihrem Frauerl. Die Nacht schläft sie neben dem Bett, bei uns in der Vorschiff Koje.
Am nächsten Tag trifft sie auf Zika, die Hündin vom Segelfreund Gwendal, die beiden werden auf Anhieb Freunde. Am Abend geht es mit Maya auf die Marina Wiese zum Hundetreff, dort lernt sie alle Freunde von Zika kennen. Heute noch etwas schüchtern, aber was sich in 2 Tagen rasch änderte. Es ist lustig anzusehen wie Maya mit den Hündinen Zika und Flore sowie den Rüden Kendal, Noki und Tu Petit herum tollt. Die Spaziergänge machen Norbert und Roswitha gemeinsam mit Maya, so lernt sie Norbert besser kennen. Nach 2 Tagen geht sie ohne Probleme über die Passerella, beim Ankerkasten am Vorterdeck macht sie Pipi, dafür gibt`s viel Lob von uns.
 
 
Roswitha hat in Österreich die Endstehung des Hurrikan Irma mitverfolgt, der einen Tag nach der Ankunft hier die Karibischen Inseln erreicht. Dieser brachte viele Schäden auf den Karibischen Inseln.
Bis zum Abend des 6. Septemper haben sich drei Hurrikan`s gebildet, IRMA, JOSE und KATIA. Zwei davon könnten auf Martinique zukommen, IRMA und JOSE.
 
IRMA hat sich in nördliche Richtung gedreht und hat sich zum stärcksten Hurrikan gebildet, der in der oberen Karibik viele Schäden an Land brachte einige Inseln. sind bis zu 95% zerstört. 
 
auf der Insel Barbuda, nach dem Hurrikan ist die Insel eigentlich unbewohnbar. Kein Strom und Wasser und der Hafen ist komplett zerstört.
 
 Auf Saint Marten, 95 % ist zerstört, auch der Flughafen der im holändischen Teil ist, ist komplett zerstört.
 
So sieht es auf Tortola aus, jedes Haus hat Schäden vom Hurrikan. Der mit Windgeschwindigkeiten von 295 km/ h (160 Kn) über die Inseln ging.
 
Luftaufnahmen vom Auge des Hurrikan IRMA über Dominikanische Republik, Kuba und den Bahamas. Von hier zog er weiter auf Florida zu, wo viele Meschen evakuiert wurden, sowie auf den Bahamas.
 
Die Haupstadt von Kuba, Havana war komplett überschwemmt. An der Küste wurden Flutwellen von mehr als 5 m gemessen.
 
Diese unfasbare Zerstörung zieht sich durch die ganze obere Karibik. Was einst traumhafte Urlaubsparadiese waren sind jetzt ein riesig großer Trümmerhaufen.
 
An Florida`s Küste hatte IRMA an Stärke verloren, aber es gab dennoch viel Zerstörung. IRMA zog weiter über`s Landesinnere von Florida. Da kam es zu großen Schäden von Überschwemmungen und Erdrutschen.
 
Der Hurrikan Jose hat die Karibischen Insel verschont und ist im Atlantik nach N gezogen. Nur über den Bahamas haben sich die Ausläufer Vom Hurrikan IRMA und JOSE gestreift.
Der Harrikan KATIA hat in Mexiko Sturmschäden und Überschwemmungen mit sich gebracht.
Der Hurrikan Irma hatte Windgeschwindigkeiten von 160 Kn (295 km/h),der tiefste Luftdruck betrug 914 hPa. Die Schäden die er über die Karibik sowie Florida brachte werden auf 300 Mrd. Dollar geschätzt. 112 Menschen kammen bei diesem Hurrikan ums Leben. allein in Florida waren es 72 Menschen die starben.
 

Die Verschnaufpause ist nur kurz....

Am 14. Sept. droht die nächste Hurrikangefahr für die Karibik, es sind zwei Fronten die auf uns zusteuern.
Norbert hat diese Formation schon einige Tage vorher beobachtet und gemeint, diese könnte für uns gefählich werden!!!
 
16. Sept. haben sie sich zu Tropica Stürme entwickelt, MARIA und LEE. Bekommen vom Marina Büro eine E-Mail mit einer Hurrikan-Warnung und Hinweise von Sicherungen, die an den Booten zu entrichten sind. 17. Sept. wird vom Hurrikan Center Noaa bestädigt, das Hurrikan Maria auf Martinique zusteuert. Jetzt müssen einige Sachen verstaut werden, Sonnensegel kommt in die Backskiste, Piminitop wird zusammen gefaltet und festgebunden. Dingi wird am Steg mit einer Leine befestigt und am Boot werden zusätzliche Festmacher angebracht. Die Muring wird fester angezogen, da der Wind aus NW kommt und auf den Bug drücken wird.

18. Sept. Norbert´s Geburtstag

Aber nicht`s mit feiern mit Torte und Champagner, haben alle Hände voll zu tun. Packe Zwei wasserfeste Taschen mit den wichtigsten Dingen (Reisepass, Schiffpapiere, Kammeras, Labtop...) ein. Roswitha beschließt mit Maya ans Land zu gehen, dafür werden Liegematte, Polster, Decke, Wasser, Hundedecke, Hundfutter und Spielzeug in den Rucksack gepackt. Kurz vor Mittag gehe sie mit Maya von Bord, wird im Marina Gebäude bei den Duschen Schutz suchen. Norbert hält die Stellung auf der Mary Ann um einzugreifen, wenn zusätzliche Leinen benötigt werden. Jetzt kommen stündlich die Wetterinformationen vom Hurrikan MARIA, diese kann Roswitha auch am Handy mitverfolgen. Norbert kommt  zwischendurch Mal nachschauen, wie es Roswitha und Maya geht. 
 
Zu Mittag wurde MARIA Zum M- Hurrikan hochgestuft, was uns noch mehr Sorge macht!!!
 
17 Uhr: MARIA ist ganz nah an der Insel Martinique angekommen, seine Zugbahn hat sich leicht nach N verrichtet . MARIA wird zwischen den Inseln Martinique und Dominca ins Karibische Meer ziehen. Da Le Marin im S von Martinique liegt und an der W-Seite, werden die Winde nicht mit voller Wucht auf uns treffen. 19 Uhr: der Wind nimmt immer mehr zu, Bäume und Plakatwände sind den starken Windböen voll ausgesetzt. Dazu kommt auch noch der sintflutiger Regen, dieser kommt durch den starken Wind waagrecht daher. Maya und Roswitha verkrümmen sich in den Duschraum der Marina, sind vom Wind und Regen gut geschützt. 20 Uhr: Norbert kommt noch einmal vorbei und berichtet von Windstärken von 70 Kn, abgelesen am Winmesser und musste noch zwei Festmacher anbringen. Am Ankerplatz in der Bucht gibt es auch schon Probleme mit SY, wo der Anker nicht mehr hält und jetzt auf andere Boote zutreiben. Haben 2 Tage vorher beobchtet wie einige SY zwischen den Marina Bojen, an denen große Cat befestigt sind, vor Anker gingen. Jetzt ist der Schwollradius bei diesem starken Wind zu eng. Viele Eigner haben zu kämfen, dass ihre Boote nicht zusammenstoßen.
Nach Mitternacht schaut Roswitha am Handy nach dem neuen Wetterbericht, dieser sieht für Dominica nicht gut aus. Das Auge des Hurrikan MARIA soll genau über die Insel ziehen.  
   
 19. Sept. Roswitha wird um 5 Uhr wach, hat ein wenig geschlafen und schaut am Handy nach dem neuen Wetterbericht.
Das Auge des Hurrikan hat jetzt Guadeloupe erreicht und hat auch an Stärke zugenommen. Hier in Le Marin regnet es in Strömmen, in einer kurzen Regenpause gehen Roswitha und Maya zurück auf die Mary Ann. Auf dem Weg zum Boot kann Roswitha keine Schäden an den Booten entdecken, auch auf der Mary Ann ist alles okay. Am Ankerplatz sieht es etwas anders aus, SY liegen mit starker Kränkung im Wasser und einige sind nicht mehr zum Retten.
Gleich gegenüber von unseren Dock sind einige SY direkt in die Mangroven gefahren und haben daduch Schutz gesucht. Diese Boote brauchen jetzt Hilfe um wieder rauszukommen.
 
Am Vormittag haben wir erfahren, dass unsere Österreichischen Freunde auf der Saphira mit starker Kränkung in den Mangroven festsitzen. Erwin und Wolfgang berichten uns wie es dazu kam. Eine andere SY hat ihre Ankerkette mit den Anker gehoben, war auf einer Leine befestigt und diese wurde vom Skipper durchgeschnitten. Erwin hat durch lautes Zurufen versucht ihnen klarzumachen sie sollen eine Boje oder Plastikflasche an der Kette befestigen bevor sie schneiden, damit hätten sie ihre Kette ohne Probleme wieder gefunden (wurde nicht gemacht). Durch das starke Zerren an der Ankerkette sind ihre Festmacher gerissen und eine frei treibende SY drückte sie in die Mangroven. Konnten sich mit viel Mühe von der SY befreien, aber die Saphira sitzt mit starker Schräglage in den Mangroven fest. 
Werden ein Boot mit starken Motor brauchen um wieder hier raus zukommen, die Krängung ändert sich mit den Gezeiten. Bei Hochwasser steht die Saphira fast waagrecht und mit zurück gehenden Wasserstand nimmt die Kränkung wieder zu. Kein angenehmes Bordleben bei 28° Kränkung.
 
Die weitere Zugbahn Von MARIA 
 
Schon nach wenigen Stunden tauchen im Internet die ersten Fotos und Videos von den schweren Schäden des Hurrikan MARIA auf.
Auf Martinique gibt es an der E-Küste und in Norden Schäden mit umgestürzten Bäumen, kleinere Überflutungen und 7 000 Haushalte waren für 2 Tage ohne Strom.
 
Dominica hatte nicht so viel Glück wie Martinique, MARIA  fegte mit 260 km/h über den westlichen Teil der Insel. Hier befindet sich auch die Haupstadt Roseau mit mehr als 16 000 Einwohner. Die Bewohner haben keinen Strom und kein Wasser und dies für längere Zeit.
Auf Dominica gab es 7 Todesopfer vom Hurrikan MARIA. Auch die Plantagen von den Bananen, Ananas und Gemüse wurden komplett zerstört.
 
Guadeloupe war die nächste Insel, wo MARIA mit 150 Kn darüber ging und es gab zwei Todesopfer. 
Auf den kleinen Inseln Marie Galante und Les Saintes soll MARIA große Schaden angerichtet haben. Wir besegelten heuer fast 3 Monate die Inseln Guadeloupe, Marie Galante und Les Saintes. Denken an all die lieben Menschen, die wir vor allem auf Terre de Haut kennen lernten. Beim Abschied sich mit uns freuen, auf ein Wiedersehen nach der Hurrikanzeit.
 
20. Sept. erreichte MARIA die Karibikinsel Puerto Rico
 
Puerto Rico hat es besonders hart getroffen, es ist schon der zweite Hurrikan innerhalb von 2 Wochen. Die Schäden vom Hurrikan IRMA sind noch nicht beseitigt, da kommt der nächste auf die Insel:
In Porto Rico ist durch die starken Regenfälle droht ein Staudamm zu brechen, 70 000 Meschen wurden evakuiert. Auf der Insel sterben 15 Menschen durch den Hurrikan MARIA
 
21. Sept.: die Dom. Rep.wurde vom Hurrikan nur gestreift, dadurch waren die Schäden nicht so enorm wie auf Dominica, Guadeloupe und Porto Rico.
Die Zugbahn vom Hurrikan MARIA, hatte eine Windstärke von 150 Kn (280 km/h) und Luftdruck von 908 hPa. Bis zum 22. Sept. wurden 35 Todesopfer bestädigt, dies könnte sich aber noch erhöhen, da noch einige Gebiete unerreichbar sind. 
MARIA ist weiter nach N in Richtung Bahamas gezogen, hat die südlichen Inseln an der E-Seite gestreift. Laut Vorhersage soll der Hurrikan wieder in den offen Atlantik ziehen. Gleichzeitig gibt es den Hurrikan LEE im Atlantik. Dieser ist schon im Auflösen, als er plötzlich sich zu einem M Hurrikan mit 110 mph bildet, aber er trifft auf kein Land. Die Hurrikan MARIA und LEE ziehen über den Atlantik nach Europa. 
 
21. Sept.: heute haben sie es geschaft die Saphira aus den Mangroven zu befreien, gestern hatte es noch nicht geklappt. Die Saphira ist eine 20 t schwere Stahl-Ketsch und da braucht man starke Motoren um diese in Bewegung zu bringen.
Bei uns auf der Mary Ann geht alles seinen normalen Ablauf. Norbert geht mit Maya schon alleine zum Spaziergang. Müssen mit ihr zur Tierärztin, hat eine Augenentzüdung vom Algengras bekommen. Mit den Augentropfen soll es nach einer Woche wieder gut sein. Täglich um 17 Uhr geht es mit Maya zum Hundetreff auf die Wiese, da kann sie sich richtig austoben mit ihren Artgenossen.
Zwei Wochen später bildet sich am 5. Okt. SW im Karibischen Meer der nächste Hurrikan NATE. Er forderte 25 Todesopfer in Nicaragua, Costa Rica und Honduras.
Gleichzeizig entstand im nördlichen Atlantik ein nichtropisches Tiefdruckgebiet. Dies wurde am 9. Okt. zum Sturm und am 11. Okt. zum Hurrikan hochgestuft, mit den Namen OPHELIA. Da sich Ophelia viel nördlicher als die üblichen Atlantischen Wirbelstürme gebildet hat, gelangte er nicht mit den Passatwinden in den Karibischen Raum.
 
Irland bereitete sich auf den schwersten Sturm der letzten 50 Jahren vor. Durch OPHELIA gelangten ungewöhnliche warme Luftmassen nach Europa. Es wurden Temperaturen von 24° bis 27° gemessen und dies am 15. Okt. Am 16. Okt. traf OPHELIA mit 160 km/h auf Irland und Böjen von 191 km/h. An der Atlantik w-Küste erreichten die Wellen eine Höhe von 9 Metern.
 
 
2017 war das Jahr der stärksten Stürme und Hurrikan. Es gab 8 Tropica Stürme, 10 Hurrikan, 6 Hurrikan mit der Katogorie mehr als 3. Der stärkste war MARIA mit 150 Kn (260 km/h). Der Schaden für 2017 beläuft sich auf 186,8 Milliarden USD und 285 Menschen verloren ihr Leben.
 
 
 
     
 
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